Auf Biegen und Brechen?
14.04.2013 16:46
Irgendwann beginnt man zu schreiben, manchmal Jahre später liest dann jemand das Geschriebene zum ersten Mal. Wenn es nicht ganz schlecht ist, dann wagt man eine Veröffentlichung, zum Beispiel im Internet. Ja, und vielleicht reicht es dann zum ersten Buch. Oder zu mehreren.
Das Leben nimmt derweil seinen Verlauf, vielleicht gar nicht so schlecht, vom Scheiben leben können... in Deutschland eh nur sehr wenige Menschen, so sagt man, und die vielleicht auch nicht wirklich gut. Eine Familie mit Schreiben zu ernähren, mit dem ganzen Risiko und über die erforderlichen zwanzig bis dreißig Jahre hinweg, erscheint mir ziemlich unmöglich.
Der finanzielle Aspekt des Schreibens ist also nicht wirklich entscheidend.
Schreiben, ganz besonders das Schreiben von Büchern, ist zudem anstrengend. Die Auflagen sind nicht wirklich hoch, so man nicht eben einen großen Verlag mit dessen Verbreitungsmöglichkeiten hat. Kurz, man arbeitet hart und bekommt fast nichts dafür.
Warum also?
Vielleicht steckt eine gehörige Portion Narzissmus dahinter, ein Bedürfnis nach Selbstdarstellung oder besser nach Darstellung der eigenen inneren Welten. Vielleicht, und da nähere ich mich nur sehr misstrauisch an, hat das schreiben doch tatsächlich mit Kunst zu tun.
Gehen wir mal davon aus, dass es mit Kunst zu tun hätte, dann wäre man so etwas wie ein Künstler. Ich weiß nicht, ob ich für mich wirklich in Anspruch nehmen soll, ein Künstler zu sein. Tatsache ist aber, dass ich mein Schreiben ernst nehme. Dass ich hinter dem, was ich von mir gebe, auch stehen möchte. Und obwohl ich nach Anerkennung fiebere – dazu kann ich ohne weiteres stehen – schreibe ich nicht nach Publikum. Täte ich das, würde das Feuer erlöschen.
Gut, ich schreibe also mit Inbrunst und Idealismus, stelle ein Buch in den Raum, das möglicherweise, wenn es gut läuft, vielleicht 1000 Leser findet. Das ist in Ordnung für mich (wir erinnern uns, man hat seine Existenz anderweitig gesichert).
Natürlich kommt es nach dem oben Gesagten nicht in Frage, die Bücher, nachdem sie so ausgelegt sind, wie sie sind, zu vermarkten, indem die Aufmachung etwas anderes darstellt als das, was sie sind. Dass die falsche Zielgruppe meine Bücher kauft und sie unbefriedigt weglegt.
Dann könnte ich gleich ‚Shades of Blech’ schreiben.
Ich würde das auch hinkriegen. Wenn ich wollte oder müsste.