Gerwalt

Manchmal ist es gut zu wissen, mit wem man spricht bzw. diskutiert.
Ich unterscheide bei SMlern inzwischen mehrere Typen und Interessenslagen.

Zuerst gibt es da die Öffentlichkeitsarbeiter: SM ist sauber und adrett, salonfähig und damit in Talkshows und anderen Medien mit nur einem Hauch von Verruchtheit breitenwirksam darstellbar. Am besten durch die Obengenannten selbst.
‚You... can meet the nicest people in a dungeon.’

Die Betreiber: Da es mehr SM-Interessierte als SMler gibt, orientieren sie sich an erster Zielgruppe und tun alles, um diese nicht zu erschrecken. Zur Not lassen sie deshalb auch mal einen Hardcore-SMler über die Klinge springen. Haben die SM-Medien fest im Griff. Leider.

Die Ewig Gestrigen: Früher war alles besser und SM eine eingeschworene Gemeinschaft. Haben de Sade selbst noch gekannt und ihm ein paar Bondagetricks gezeigt. Kommunikation mit diesem Typus ist maximal in Form von Zuhören möglich.

Der Höherschnellerweiter-Typ: Er kann von allem mehr als du. Punkt.

Der SM-Coach: Hat die beglückenden Seiten von SM für sich erarbeitet und möchte diese gerne an andere weitergeben. Sieht SM als eine weiterentwickelte Form der Sexualität, die in Ansätzen in jedem steckt und nur erweckt werden muss. Hat Deutungshoheit und bietet kommerzielle Beratung.

Die Partynudel: Tanzt auf allen Hochzeiten, ist eher zufällig in die Szene geraten. Hätte auch der Kleintierzuchtverein sein können.

Der Künstler: Hat endlich seine Nische entdeckt, in der die Ansprüche nicht so hoch sind.

Der Selbstdarsteller: Sehr anstrengend.

Der SM-Spießer: Lebt beklagenswert dumpf und autark vor sich hin und ist ziemlich beratungsresistent. Zu nichts zu gebrauchen.

Die Spaßfraktion: Stimmvieh, Geldquelle und Publikum zugleich. Hat nur Vergnügen im Kopf, ist wankelmütig und vor allem: Nimmt die SM-Koryphäen nicht richtig ernst. Schockierend.

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