Die Trilogie 'Weidenrute und Schwert', 'Feder und Farbe' und 'Kette und Kreuz' handelt im ausgehenden Mittelalter im Elsass. Die Zeit um 1500 habe ich einerseits gewählt, weil ich der Mittlalterszene nahe stehe, zum anderen, weil die Jahre zwischen dem ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Renaissance eine Phase der unglaublichen Umwandlung darstellte. Das Mittelalter umspannte ja rund tausend Jahre, bis es ziemlich genau um 1500 zuende ging. In diesen tausend Jahren herrschte eine relative Stabilität, doch dann, fast auf einen Schlag veränderte sich alles.

Das Rittertum versank in der Bedeutungslosigkeit, die Städte erstarkten. Militärisch setzte sich mit einem Mal der geschlossene Haufen des Fußvolkes gegen Ritterheere durch. Das Schießpulver wurde in großem Stil eingesetzt, der Festungsbau musste sich anpassen. Die Reformation schuf eine zweite Religion. Amerika wurde entdeckt. 

In diesem Spannungsfeld bewegen sich die vier Protagonisten der Trilogie: Katharina, die Kaufmannswitwe, die sich vom Opfer zur handelnden Figur entwickelt. Edelknecht Rüdiger, der abgründige Rüdiger, der seiner Welt den Stempel aufdrückt und doch nur von inneren Dämonen getrieben wird. Mönch Heribert, talentiert, jedoch von seinen Lüsten daran gehindert, seine Fähigkeiten adäquat einzusetzen. Dorell, die Tochter des Färbers, die klein und pummelig, dennoch die Gabe hat, Rüdiger in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte handelt im elsässischen Städtchen Weißenburg, dessen Kloster im stetigen Niedergang begriffen ist, was die Endzeitstimmung des zuende gehenden Mittelalters noch verstärkt.

Die Trilogie zu schreiben, war ein spannendes Abenteuer. Da ich in der Gegend lebe, konnte ich die Schauplätze aufsuchen, Wissembourg, die Burgruine Petit Arnsbourg, die ich vermessen und in meinem Sinne virtuell rekonstruiert habe, um den Protagonisten eine Heimstatt zu schaffen (Die Wirkung der Burg auf mich habe ich versucht in 'Bismillah' festzuhalten). Das Schwarzacher Münster, in dem ich ein merkwürdiges Erlebnis der dritten Art hatte: stieß ich dort doch auf die goldverzierten Gebeine der heiligen Rufina - so hieß bereits eine Nebenfigur meiner Geschichte - die im Kirchenfenster zu allem Überfluss, wie Katharina, als fechtende Frau dargestellt ist. Uff!

 

Klein Arnsberg in der 'Kette und Kreuz' - Rekonstruktion

Klein Arnsberg heute

Gut zu erkennen, die Felsenkammer und mit etwas Phantasie die umlaufende Treppe, die vom Torturm (rechts) zu den Resten des Palais (links) führt. 

 

Eine gewisse Einsicht in die spätmittelalterlichen Fechtkunst konnte ich in einer Karlsruher Fechtschule, den 'Gladiatores' gewinnen, der ich mich nach wie vor verbunden fühle.

Natürlich will ich nicht verhehlen, dass die Trilogie ausgedehnte Passagen sadomasochistischer Erotik enthält. Es ist eine sadomasochistische Geschichte, eingebettet in einen historischen Kontext. Letzteren habe ich versucht, nach meinem Wissensstand so genau wie möglich an historisch belegten Fakten zu orientieren, ohne mich zu sehr in der Entfaltung meiner Geschichte behindern zu lassen.

Es war mir zudem ein Anliegen, innerhalb der Geschichte beide Facetten des Sadismus darstellen zu können, den brutalen, nonconsensuellen, wie auch den verträglichen, sich innerhalb der Beziehung abspielenden. Und für mich war es auch wichtig, dass beide Arten in derselben Person vereinigt sein können.

Für mich ist genau dieses das Spannungsfeld, in dem SM sich bewegt.

Die Bücher sind im Marterpfahlverlag erschienen:

http://www.marterpfahlverlag.com/Autoren-F-J/weidenrute-und-schwert.html


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